NEU & AKTUELL


Diese Website wird nur noch gelegentlich aktualisiert.
| |





IMPRESSUM
|
About me,
ein paar Worte
Hi, ich bin der Stefan
Eine der häufigsten Fragen die mir im Studio gestellt wird, ist die wie
lange ich schon tätowiere. Oha, schon sehr lange! Als ich angefangen hab
zu tätowieren gab's noch nicht mal Tattoo-Zeitschriften. Die Adressen wo
man das nötige Equipment bekommen konnte waren wohl eines der
bestbehütetesten Geheimnisse auf diesem Planeten und so war es damals
eine Selbstverständlichkeit zu experimentieren und sich sein Handwerkzeug
selbst zu basteln. Genau genommen war es 1973 als ich anfing selbst zu
tätowieren, damals als 13 jähriger Spund war das was ganz anderes als
heute, ein Tattoo zu haben war nicht cool und erst recht nicht "In". Ganz
im Gegenteil hat man sich von der Gesellschaft abgegrenzt und sich in
seiner Individualitätssuche und -entwicklung auf echte nachhaltige
Grenzerfahrungen eingelassen. In dem Sinne ging es auch kaum darum was
man sich tätowieren lies, zumindest nicht bewusst, sondern vielmehr um
den Prozess an sich. Stundenlang mit einer einzigen Nadel Stich für Stich
etwas anzufertigen (oder anfertigen zu lassen), was heute gerade mal
20min benötigen würde, das war noch echte Magie ;)
Meine ersten Tattoo-Maschinen habe ich selbst gebaut. Da waren teils
wirklich riskante Experimente darunter die mir dann auch explosionsartig
um die Ohren geflogen sind, bis ich irgendwann für mich den Dreh raus
hatte und ein paar einfache pflegeleichte und perfekt arbeitende
Arbeitsgeräte ausgetüftelt hatte.
Erst Anfang der 80er entdeckte ich dann in einer amerikanischen
Bikerzeitschrift eine Adresse für professionelles Equipment. Ich erinnere
mich noch dass man damals erst das Geld überweisen oder hinschicken
musste und die Sachen dann 3 - 4 Monate nach Deutschland unterwegs waren.
In der Zeit zuvor war ich wohl in sämtlichen Braunschweiger
Bastelgeschäften einer der besten Kunden, weil ich alles was es an Farben
gab in der eigenen Haut auf Tätowierfähigkeit getestet habe. Das sieht
man so heute zum Glück nicht mehr ;) Wie alles im Leben hat auch mein,
bzw. der damalige Weg seine Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind ganz
klar, dass die Spreu stets automatisch vom Weizen getrennt wurde. Wer
früher etwas schaffen und erreichen wollte musste sich sozusagen erst
beweisen, sich selbst zu 100% für die Sache opfern und viele Jahre reifen
und an den eigenen Fähigkeiten arbeiten um diese immer mehr zu
verbessern. Nun denn, was daraus geworden ist seht ihr selbst auf meinen
Seiten.
Anfang der 80er Jahre hab ich dann auch in Braunschweig als erster
offiziell gewerblich tätowiert. Zu der Zeit war das Tätowieren aber noch
weit davon entfernt gesellschaftsfähig zu sein und ebenso wenig
ertragreich, als dass man davon leben könnte. Zumindest Braunschweig war
da sehr spießbürgerlich zurück geblieben und es gab nur eine kleine aber
feine Insiderszene. Also war das ganz klar, dass man auch noch irgendwie
von Zeit zu Zeit richtig arbeiten musste. Paralel war damals das
Custom-Painting "In", also Airbrush-Gemälde auf US-Cars und so. Da ich
mich grundsätzlich als Künstler, und nicht nur als Tätowierer verstand,
fand ich da also ein weiteres nicht ganz artfremdes Hobby, in welches ich
mich über die Jahre vertiefen und professionell ausbauen konnte. Das
Tätowieren selbst was mir ja eigentlich schon in die Wiege gelegt wurde,
da ich als kleiner 7 jähriger Junge schon davon träumte tätowiert zu
sein, habe ich dennoch nie aufgegeben. Zwar hab ich nicht so die
Ambitionen gehabt irgendwann ein professionelles Tattoo-Studio
aufzumachen, aber was zu einem seiner Seele gehört, das lässt sich nicht
aus dieser entfernen. Trotzdem sollte tätowieren nie zum Job werden.
Jo, und da bin ich nun heute (um mal nen gewaltigen Sprung in die
Gegenwart zu machen), und versuche den geistigen Spagat zwischen damals
und heute zu meistern. Die Sache mit den unterschiedlichen Generationen
und den dazu gehörigen Verständnisschwierigkeiten ist ja wahrscheinlich
immer die gleiche, egal in welchem Jahrhundert man lebt, - aber dass
Individualität durch Konformität ersetzt wird, sowie dass aus einem
gewissen subkulturellem spirituellen Background sich eine
Aufklebermentalität entwickelt, die den Unterschied zwischen Tattoos auf
lebendiger Haut und Filzstiftzeichnungen auf weissem Papier einfach nicht
wahrhaben und eigentlich nur noch bedient werden will, - da ist manchmal
schon etwas schwierig zu vermitteln.
So oder so, ich vertrete heute eigentlich ein paar ganz einfache Thesen.
A) bin ich nicht der Moralapostel vom Dienst. Das betrifft erstens Euren
Motivwunsch und ebenso wenig Euer Alter. Minderjährige können soweit das
mit einem Erziehungsberechtigtem rechtlich und schriftlich abgeklärt ist
tätowiert werden. Ich setze lediglich soviel Reife voraus, dass wenn ich
meinem Gegenüber das Thema Pflege erkläre, ich das Gefühl habe dass oben
auch was ankommt, bzw. überhaupt jemand aktiv zuhört. Ebenso ist man auch
nie für ein Tattoo zu alt und ich bin mir auch nicht zu schade dafür,
wenn ich mal was anderes als "große Kunst" machen soll ;) Solange also
niemand von mir verlangt etwas zu machen, womit ich mich geschäftlich
lächerlich mache, gilt das Motto "Geschmackssache ist jedem das Seine"!
B) fehlt mir jegliche Flohmarktmentalität. Wer sich also schon in 3 oder
mehr Studios nach Preisen erkundigt hat und vergleichen will, sollte das
lieber für sich behalten, wenn er bei mir nicht in Mißgunst geraten will.
Irgendwie ist's ja auch idotisch mit seinem Tätowierer zu feilschen, wenn
man doch dessen Bestes erwartet! Ich wische auch nicht jedem Honig um den
Mund oder tue jeden möglichen Kunden poussieren. Manche Menschen kommen
gut miteinander klar, und manche eben gar nicht. C'est la Vie! Ein Tattoo
ist eben doch etwas mehr als nur eine reine Dienstleistung.
C) habe ich vor jedem Respekt, der mir zeigt dass er sich um sein
zukünftiges Tattoo ein paar Gedanken gemacht hat und diese mit einer
Kritzelei verdeutlichen kann. Da ist überhaupt nichts lächerliches dran,
wenn ihr nicht zeichnen könnt, denn für's künstlerische bin ich ja
zuständig. Dafür kann jeder von Euch etwas, das ich nicht kann.
Last not least: Ich habe mich nicht auf einen Stil spezialisiert.
Spezialisierung ist was für Insekten, ein Mensch sollte vielseitig sein,
zumindest innerhalb seines Berufsbildes.
|
|
|
| |
fp.jpg)




|