Es gibt eigentlich viel mehr Gründe sich ein Portrait
stechen zu lassen, als man zunächst vermuten mag. Nicht selten ist es
eine Erinnerung an einen geliebten Menschen, oder auch ein Ausdruck
der Freude und ein Bekenntnis aus ganzem Herzen zu einer lebenden
Person. Insofern es sich um eine lebende Person handelt und die Frage
im Raume steht, ob man deren Antlitz auch noch in 10 Jahren auf der
Haut tragen möchte, so müsste ich demjenigen eigentlich raten, sich
grundsätzlich überhaupt nicht tätowieren zu lassen. Tattoos sind nun
mal keine Wandbilder. Die eigene Wohnung kann man umdekorieren und es
ist auch keine Schande wenn der Geschmack sich ändert. Ebenso kann es
natürlich vorkommen, dass Partnerschaften auseinander gehen und neue
Partner in das Leben treten. Fotos kann man zerreißen, aber die
Erinnerungen und das was man aus den gelebten Erfahrungen gelernt
hat, das bleibt so oder so.
Schandhaft wäre es nur, die eigene Vergangenheit, die Ideale die man
gelebt hat und die Erfahrungen die einen geformt haben zu verneinen,
denn was wäre man, wenn jene Zeit einfach ausradiert werden könnte.
Das "heute" ist nichts anderes als die Summe der vergangenen Tage,
und der Partner den man heute an der Seite hat genießt den Lohn und
die menschliche Reife, welche uns durch vergangene Partner erst im
Leben zuteil wurden.
Ein Portrait-Tattoo einer lebenden Person ist immer ein Bekenntnis zu
einer bedeutenden menschlichen Erfahrungsebene, im Guten wie auch im
"Nicht so Guten"! Sich ein Portrait-Tattoo einer geliebten Person
stechen zu lassen, heisst somit eigentlich nichts anderes, als zu
sich selber zu stehen, das eigene Ideal zu leben und darauf stolz zu
sein.
Idealerweise brauche ich für ein Portrait-Tattoo eine
möglichst gute Vorlage, aber zur Not komme ich auch mit weniger guten
Vorlagen zurecht. Bei einigen der nachfolgenden Bilder habe ich die
dazugehörigen Vorlagen mit dargestellt.
Zu beachten ...
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... und wissenswert ist die Tatsache, dass das
frisch gestochene Portrait meistens dunkler erscheint als das
verheilte Ergebnis nach ein paar Wochen. Das liegt daran, dass ich
bei den feinen Hautschattierungen quasi auch das eigene Blut wieder
in die Haut zurück steche. Ferner wird auch bei den feinen
Schattierungen die Haut ziemlich belastet und gereizt, da ich oft
mehrfach mit feinsten wässerigen Nuancen über die gleiche Stelle
ziehe um den gewünschten Ton zu erreichen.
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Portrait-Tattoos werden in nur einer Sitzung
angefertigt, so es denn anhand der Größe möglich ist. Nur so werden
alle Schattierungen exakt aufeinander abgestimmt. So eine Sitzung
dauert nicht weniger als 3h, in der Regel sind es meistens ca. 5h.
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